Puppen zum Verlieben - Sammlung Sigi Ulbrich
Die Sonderausstellung aus dem Kreismuseum Prinzeßhof in Itzehoe jetzt als
Dauerausstellung im Puppen- und Spielzeugmuseum

TV und Printmedien

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Das erste Interview hatte ich ja bereits bei der Vernissage gegeben und musste dabei feststellen, es ist ein großer Unterschied, auf welcher Seite des Mikrofons man steht. 

Ich arbeite seit über 20 Jahren für Printmedien. Da konnte ich mir die Fragen vorher notieren, die ich stellen wollte - hier musste ich immer wieder neu auf die Fragen eingehen und, ganz ehrlich, man hat nicht immer sofort auf jede Frage eine Antwort parat.

Dann kam plötzlich Bescheid aus Itzehoe, am 1. Dezember wollte das NDR Fernsehen aus Kiel kommen. 

Meine Puppen würden zu Fernsehstars und ich mit ihnen - naja, vielleicht würde ich nicht gerade ein Star werden, aber ich wollte mich ordentlich anstrengen, damit meine Schätze ins rechte Licht gesetzt würden und viele Menschen sich durch die Sendung animiert fühlten zur Ausstellung zu kommen.

Ich hatte mir überlegt, was ich noch besonderes mitbringen könnte und entschied mich für meinen Edi-Bauchladen, den Lauf-Sami und die Kreisel-Tänzer von Edi. Bewegung macht sich immer gut im Fernsehen.

Bereits am 30.11. fing es in Schleswig-Holstein an zu schneien und es sollte die nächsten 48 Stunden auch nicht mehr aufhören.

Dennoch kamen wir rechtzeitig in Itzehoe an und auch das Aufnahmeteam - mit 8 Mann und der Moderatorin - war pünktlich.

Als erstes wurden Aufnahmen einer Puppendoktorin aus der Region gemacht. Das gab mir Gelegenheit schon einmal zu schauen, wie den alles so ablaufen würde.

Man wollte durchgehend drehen und später im Sender nicht schneiden.  Würde die Aufnahme nicht den Erwartungen entsprechen, sollte sie noch einmal wiederholt werden. Das war mir eigentlich ganz lieb, so wusste ich, was gesendet werden würde.

Gemeinsam mit dem Team ging ich durch die Ausstellung. Ich machte hier und da auf besondere Puppen aufmerksam und beantwortete ihre Fragen.

Danach hielten sie eine Team-Besprechnung ab, in der Regisseur, Kameramann, Beleuchter, Tontechniker und die Moderatorin ihre Vorschläge machten und Wünsche äußerten. 

Dann wurde der Zeitrahmen für die verschiedenen Einstellungen festgelegt und ein Storybook geschrieben, an das sie sich halten wollten/sollten.

Ehe ich mich versah ging es los. Ich wurde verdrahtet, war froh eine Jeans mit Gesäßtaschen anzuhaben um den Sender unterzubringen und auch meine Weste tat einiges um die Kabelage zu verdecken. 

Wir gingen in die Ausstellung und noch einmal alles durch. Erst würde die Moderatorin meine 2-Gesichterpuppe
Die Moderatorin wollte ihr Hütchen drehen ...
vorstellen 

Sie wollte das Hütchen drehen - was mir einiges Unbehagen machte. Noch niemals hatte jemand ohne Fachkenntnisse meine Puppenkinder angefasst, anfassen dürfen.

Dann eine Kameradrehung und ich war im Bild, vor der Bärbel-
Vitrine
. Es klappte prima, es gelang mir die Bestandteile des Celluloid zu nennen und meine Puppen zu erklären, Margrit mit den Schelmenaugen vorzuführen, nicht zu stottern und nicht hinzufallen.

Dann die Vorführung der kleinen Edis ...

... und schon war alles vorbei.

Während ich also mit Lampenfieber kämpfte und mich bemühte meine Puppen ins rechte Licht zu setzen, beobachtete Gerhard den Regisseur:

Dieser musste sein Storybook neu schreiben ...
... ich hatte gnadenlos überzogen!

Ich war fix und fertig mit den Nerven und froh, als Gerhard und ich im Anschluß vor die Tür gehen konnten. 

Ja, aber draußen, da war ich dann doch ein klein wenig stolz, dass dieses Team bei Eis und Schnee den Weg von Kiel nach Itzehoe gemacht hatte um meine Puppen, MEINE PUPPEN ins Fernsehen zu bringen

Ich kann es immer noch nicht so ganz glauben.

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